Digitaltechnik und Nachhaltigkeit

Stand 10.03.2017

Was ist zu tun, um den gefährlichen Entwicklungspfad zu verlassen? Die Antworten sind einfach.

Der wirksamste Beitrag ist die möglichst lange Nutzung der Geräte. Dazu wird es notwendig sein auf Freie Software umzusteigen, da sie nicht mit dem Ziel entwickelt wird, den Hardwareumsatz zu fördern. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass das Gerät leicht zu reparieren und aufrüstbar ist. Ein Gerät, bei dem der Akkumulator nicht ohne Werkzeug zu wechseln ist, ist nicht akzeptabel. Man wird bei diesen Anforderungen allerdings nicht den Hardware-Moden folgen und z.B. eines der besonders schlanken, leichten Geräte kaufen können.
Ändern muss sich aber auch die Art und Weise, wie die Geräte genutzt werden. Bei Smartphones ist es beispielsweise notwendig, die mobilen Netze wegen des hohen Energieverbrauchs nicht für Daten intensive Dienste zu nutzen, bei Geräten des "Internet of Things" sollte geprüft werden, ob sie wirklich sinnvoll oder notwendig sind. Müssen ein Kühlschrank oder gar eine Zahnbürste wirklich "smart" sein? Gibt es Autos, die mit weniger digitaler Technik auskommen? Wenn die Geräte dennoch gekauft werden, muss geprüft werden, ob eine lange und sichere Nutzung und die Entsorgung bzw. möglichst weitgehende Rückgewinnung der Rohstoffe gewährleistet sind. Zu achten ist bei Laptops und PCs auch auf die verwendeten Datenformate, die so gewählt werden sollten, dass der Erhalt digitaler Kulturgüter gefördert wird. Vergleichbares gilt auch für die Software, die möglichst Ressourcen sparend, zukunftssicher und Überwachung verhindernd sein sollte.
Nur wenn sich das Konsumverhalten nachhaltig ändert und zukünftig weniger Geräte länger genutzt werden, kann es zu einer Besserung der Situation kommen. Da sich dann z.B. die gigantischen Kosten für eine neue Fertigungsstätte für digitale Schaltkreise nicht mehr rentieren, verlangsamt sich u.U. die Geschwindigkeit der Weiterentwicklung dieser Schaltkreise und die bestehenden Fertigungsanlagen können/müssen u.U. länger genutzt und im Hinblick auf Umweltgesichtspunkte weiter entwickelt werden.
Wirksam wäre sicher auch, wenn die Hersteller durch das Kaufverhalten oder gesetzliche Vorgaben z.B. gezwungen würden, nur Materialien zu verwenden, die "fair" gewonnen wurden, oder zu nachhaltigen Entsorgungsverfahren übergehen müssten. Die dadurch entstehenden Mehrkosten müssen sich im Preis der digitalen Gräte wiederfinden und dürfen nicht mehr externalisert werden.
Darüber hinaus können Die Hersteller einen wirksamen Beitrag leisten, wenn schon in der Entwicklung dafür gesorgt wird, dass Geräte entwickelt werden, die auf möglichst lange Nutzung ausgelegt sind.
Gefordert sind auch die Telekommunikationsanbieter, die ihre Angebote so verändern müssen, dass eine lange Nutzung der Geräte attraktiver als der Ersatz eines noch voll funktionsfähigen Gerätes wird. Die Kosten für eine wirksame Entsorgung und Rückgewinnung der Rohstoffe, müssen sich im Vertragspreis wieder finden. Durch die Preisgestaltung könnte auch eine Nutzung gefördert werden, die mit möglichst wenig Datenvolumen auskommt.

Einen wesentlichen Beitrag können die Einrichtungen des öffentlichen Verwaltung leisten. Hier ist zu einer in der Regel deutlich verlängerten Nutzungsdauer überzugehen. Die Richtlinien für die Ausschreibung sind so anzupassen, dass nur Hardware angeschafft wird, deren Herstellung, Nutzung und Entsorgung möglichst nachhaltig erfolgt. Die Entsorgung muss kontrolliert erfolgen.

Leider gibt es bisher nur wenige Geräte, die nachhaltiger als vergleichbare sind. So beispielsweise

Beim Kauf sollte man schon Informationen darüber einholen, wie die Entsorgung des Gerätes geregelt ist. In jedem Fall sollte man die Geräte einer geregelten Entsorgung zuführen z.B. über Sammelstellen. Man kann sich an Initiativen beteiligen oder unterstützen, die die weitere Nutzung von Geräten z.B. in Bildungseinrichtungen oder in der dritten Welt zum Ziel haben.

Man kann in Organisationen mitarbeiten, die die Nachhaltigkeit von Digitaltechnik fördern.