Digitaltechnik und Nachhaltigkeit

Stand 22.02.2017

Es ist nicht zu erwarten, dass in der Breite ein Übergang zu nachhaltigeren digitalen Geräten erfolgt. Erkennbar sind nur wenige positive Entwicklungen:

So weit erkennbar, soll im Gegenteil der gegenwärtige Entwicklungspfad fortgesetzt werden. Überraschend ist das nicht, die riesigen Inverstionen, die für das Ziel der weiteren Verkleinerungen der Strukturen auf den digitalen Baugruppen notwendig sind, sind nur dann wirtschaftlich, wenn wenn die Fabriken, in denen diese Chips hergestellt werden, ausgelastet werden.
Das hat u.A. folgende Auswirkungen:


Eine positive Entwicklung zeichnet sich bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Rohstoffen ab. Z.B.:

Gesetzlich verbindlich ist hingegen Artikel 1502 des im Juli 2010 verabschiedeten US-amerikanischen Dodd Frank-­Gesetzes zur Reform der Wall Street und zum Verbraucher­schutz. In dem Dodd-Frank-Act (DFA) verpflichtet die Regierung US-börsennotierte Unternehmen zu Offen­legungs- und Berichtspflichten bezüglich der Verwendung bestimmter Rohstoffe. Alle Unternehmen innerhalb der Lieferkette müssen überprüfen, ob ihre Produkte Zinn, Tantal, Wolfram oder Gold enthalten, die in der DR Kongo oder ihren neun Nachbarstaaten zur Finanzierung bewaffneter Gruppierungen beitragen. (Quelle: Ressourcenfluch 4.0, die sozialen und ökologischen Folgen von Industrie 4.0 auf den Rohstoffsektor, Power-Shift 2017, S. 34)

Seit 2010 stehen Unternehmen die von der OECD entwickelten Leitlinien zur Sorgfaltspflicht zur Verfügung (OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas) (OECD 2013). Dies ist ein international anerkanntes, fünfstufiges Rahmenwerk.
Die OECD-Standards geben einen internationalen Rahmen, an dem sich unter anderem auch die Chinesische Handelskammer der Importeure und Exporteure von Metallen, Mineralien und Chemikalien orientiert und aktiv in einem OECD-Forum über verantwortungsvolle Mineralienlieferketten mitgewirkt hat. (Quelle: Ressourcenfluch 4.0, a.a.O. S. 34)
Allerdings ist bei vielen Rohstoffen die Lieferkette nicht transparent. Selbst dort, wo die Lieferkette überschaubar ist, geben Unternehmen an, die Herkunft nicht nachvollziehen zu können und entziehen sich so ihrer Verantwortung.

Folgen wir der Lieferkette, so findet die Weiterverarbeitung des Kobalts zum größten Teil in Asien statt. 77 Prozent des gewonnen Kobalts aus der DR Kongo wird nach China exportiert. China wiederum bezieht 90 Prozent des gesamten Kobaltimports, der hauptsächlich in die Produktion von Batterien geht, aus dem afrikanischen Binnenstaat ... . Die dort hergestellten Batterien landen dann in den Produkten zahlreicher Global Player, wie ­ A pple, Sony, Microsoft und VW (AI 2016). Diese wiede­rum geben weiterhin an, die komplexe Lieferkette des Kobalts nicht nachvollziehen zu können. (Quelle; Ressourcenfluch 4.0, a.a.O. S. 23)